Donnerstag, November 30, 2006

H E R B S T G L A S F A S E R . I C H M E T A M O R P H O S E
A N T I S C H W E R K R A F T M A S C H I N E . L O W F A D T
I N T E R V A L L A L L . L E I B U N G . B L U T O R G A N E

Dienstag, November 28, 2006

Ein andermal ergriff zur gleichen Zeit ihr Mund den Anfang
aller Himmelsrichtungen, die sie nach und nach verschlang .
Nord Ost West Sued Unendlichkeit sie blueht .
Fortzugehen - das wuerde heißen, diese einzige, vielleicht nur in
meiner Phantasie existierende Chance auszuschlagen, die die
Zukunft bieten mag . Und hierzubleiben? Noch Jahre inmitten
der Gegenstaende und Geraete, die wir gemeinsam beruehrt
hatten? In einer Luft zu leben, in der noch die Erinnerung an ihren
Atem war? Im Namen von was? In der Hoffnung auf ihre Rueckkehr?
Diese Hoffnung hatte ich nicht . Ein einziges, ein letztes war mir
noch verblieben: die Erwartung . Auf was? Ich weiß es nicht . Auf
neue Erfuellung ? (Solaris . Tarkowskij 1971)

Freitag, November 24, 2006


use mum die grosse mutter M_USE_UM
Jedes Wort verfuegt ueber ein Erfahrungsgedaechtnis . Es speichert
Zitate . Gedankenmosaike . Splitter . Fragmente . Hypertexte .
Datenbanken . Nichts anderes produzierten die mittelalterlichen
Manuskripte der Moenche und Rabbis als Verknuepfungen
(Guided tours/Superlinks) zwischen den Urdokumenten und der
religioesen und philosophischen Tradition . Fussnoten . Glossen
Bilder . Textkoerper akkumulierter Kommentare und Kontroversen .
Dann wird er ganz leise und redet mit der Kraft einer Kettensaege

Donnerstag, November 23, 2006

Selbstbiographie . Nicht zu vergessen, dass ich einmal die Frage,
was ist das Nordlicht ? auf den Graupnerschen Boden mit einer
Adresse an einen Engel hinlegte und ganz schuechtern am andern
Morgen nach dem Zettel hinschlich . O, waere da ein Schelm
gewesen, der den Zettel beantwortet haette ! (Lichtenberg)

Montag, November 20, 2006

Das Ei der Natur man mich heißt, bekannt den Weisen
allermeist (...) Quecksilber oder Mercurius fein, werde
ich genannt im allgemein (...) Einen alten Drach, ein
alten Herrn, bin allenthalben nah und fern (...) Ich flieg
hinweg, es sei denn daß / Man mich anbind gar wohl
mit Maß . / Ich hab viel Form, Farb und Gestalt / Fuehr
in mir Manns und Weibs Gewalt .
(H. Jamsthaler 1617 Theoria Philosophiae Hermeticae)

Sonntag, November 19, 2006

man verwechsle das werk nicht mit dem werkzeug

Freitag, November 17, 2006


... im weiteren Verlauf gibt es unzaehlige Namen die man annimmt
um das Leben zu verstaerken (Verstaerker) . Man umgibt sich mit
Namen gestaltet den Samen inwendig so wie das Wesen in dem wir
drin lesen und das wir leben . In diesem Gestalten ist das was wir
erleben ein taetiges wachsen und streben . Wunsch und Wirklichkeit
ein schoepferischer Prozess . Gott = Prozess .
Das Erdbett . Man laesst ein Loch in die Erde graben, so tief,
dass man darin bis an den Hals stehen kann, und stellt sich
nackend hinein; laesst alsdann wieder Erde hinzuwerfen und
etwas fest anstampfen bis an den Hals . Es darf nichts frei
bleiben als der Kopf, selbst die Arme nicht, daher man sich
in ameisenreichen Gegenden die Ameisen wedeln lassen
muss . Auch die Hunde muessen entfernt werden, weil diese
manche Koepfe fuer Ackersteine halten moechten . Es soll
dieses Bad ein Mittel wieder sehr viele Uebel sein, fast so
wie das Grab selbst, das am Ende alle heilt und Grahams
beide Erfindungen, Erdbad und himmlisches Bett, in sich
vereint . (Lichtenberg geb. 1744)

Mittwoch, November 15, 2006

Augustinus kannte sich beim Lesen aus:
Seinen Lehrer Ambrosius kennzeichnete er als den ersten
Menschen, der beim Lesen die Lippen nicht bewegte .
Dauerhafter Schreibstoff war das Pergament, in höheren
Qualitätsstufen fein gegerbtes und geschabtes Ziegen-
oder Schafleder, geringerwertig aus Rindsleder hergestellt.
Notizen für den täglichen Gebrauch wurden dagegen wie
in der Antike auf Wachstäfelchen festgehalten, kleinen
Holzbrettchen mit Rahmen, die mit Wachs ausgefüllt waren.
Wie man sieht, stehen sich in diesen Ursprungsmythen
(jeder Ursprung ist mythisch: der Ursprung ist der Mythos
selbst) zwei Richtungen gegenueber: die eine macht die
Schrift zu einem Abkoemmling der Gestalt (durch Geste
und Ideogramm), die andere legt dem abstrakten (notfalls
inhaltslos bezeichneten) Zeichen eine Art absoluten
Ursprung bei, bei dem die Figuration dann nur ein sehr
spaeter Abkoemmling waere . Es sind gewissermaßen
zwei Koerper, die hier vorgestellt werden: der eine, eher
fetischistisch, loest die Gebaerde von der Figur, der andere,
eher zwanghaft, kerbt dem Stein den reinen Rhythmus des
wiederholten Striches ein .
Jedenfalls sind die urspruenglichen Beziehungen Schrift und
(gegenstaendlicher oder abstrakter) Kunst evident .
Variationen ueber die Schrift (R. Barthes)

Montag, November 13, 2006


In seiner Jugend war er labil gewesen, nun gut, was heißt
das schon . Eines Tages, im Fruehherbst, wenn die Bauern
mit dreischarigen Pfluegen die Erde brechen, war er mit
einer drei Meter langen Nadel und mit tausenden Metern
Garn hinter einem Traktor hergegangen, um die Erdfurchen
wieder zuzunaehen . Der Bauer holte die Polizei, die Polizei
einen Psychiater; der Vorfall scheint fuer ihn bestimmend
geworden zu sein . Denn der Psychiater hatte gesagt, man
koenne sein Verhalten durchaus einsichtsvoll nennen .
(Gebt ihr ein Stueck so gebt es gleich in Stuecken . B.Brock)

Sonntag, November 12, 2006

MILCHGLAUBE . MILCHGLEICH . MILCHGLÖCKCHEN
MILCHGRIND . MILCHGRUBE . MILCHGRÜTZE . MILCHHAAR
MILCHHAARRAUPE . MILCHHAFEN . MILCHHÄRCHEN
MILCHHARN . MILCHHAUT . MILCHHERZIG . MILCHHIRSE
MILCHHÖRNIG . MILCHHUT . MILCHICHT . MILCHJAHRE
MILCHJASPIS . MILCHJUNGE . MILCHJUWELIERERIN
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemid=GM00181
Alles ist Luege
Alles ist Wahrheit
Licht oder Dunkel
Keiner schafft Klarheit
Alles ist Antwort
Alles ist Frage
Wort oder Handlung
Es haelt sich die Waage

Donnerstag, November 09, 2006

nach der modernen Anschauung ist die Art von
Schwingungen, die wir als Materie bezeichnen,
mit ihrer Umgebung verschmolzen . Hier gibt es
nirgends eine Moeglichkeit fuer eine isolierte, in
sich abgeschlossene Existenz . (A.N. Whitehead)

Mittwoch, November 08, 2006

Ich bin der Diedas
Der Aber Wenn und Wiewas
Ich bin von Unten mal von Oben
Vernetzt Verkabelt und Verwoben
Ich bin das Ur und bin der Knall
Der Apfel Schwerkraft freier Fall

Dienstag, November 07, 2006


Sie [die Morgenländer] nennen den Menschen das redende Tier und
die unvernünftigen Tiere die Stummen: der Ausdruck ist sinnlich
charakteristisch und das griechische álogos faßt beides. Es wird
sonach die Sprache ein natürliches Organ des Verstandes, ein solcher
Sinn der menschlichen Seele, wie sich die Sehkraft jener sensitiven
Seele der Alten das Auge und der Instinkt der Biene seine Zelle baut.
Vortrefflich daß dieser neue, selbstgemachte Sinn des Geistes gleich
in seinem Ursprunge wieder ein Mittel der Verbindung ist. Ich kann
nicht den ersten menschlichen Gedanken denken, nicht das erste
besonnene Urteil reihen, ohne daß ich in meiner Seele zu dialogisieren
strebe; der erste menschliche Gedanke bereitet also seinem Wesen
nach, mit Andern dialogisieren zu können! Das erste Merkmal, das
ich erfasse, ist Merkwort für mich und Mitteilungswort für Andre!
(aus Abhandlung ueber den Ursprung der Sprache . Herder 1772)
Apollinaire nimmt in „Calligrammes“ eine der sprachlichen
Vermittlung bewußtgewordene selbstreflexive Haltung ein.
Durch den surrealistischen Habitus wird die Welt surrealistisch:
Der Surrealist sieht in den Spiegel und erblickt dort seinen Namen
Der ästhetische Produktionsprozeß gereicht hier zur
Selbstvergewisserung, wortwörtlich zur Selbstreflexion des Dichters
in seiner Dichtung. In seinem doppelten Amt als Beobachter der Welt
und Poet beweisen seine Versuche, Entwürfe und Werke, daß die
Buchstaben, daß die Atome im Kosmos des Dichters ausreichen, um
die Welt einzufangen und poetisch darzustellen. Apollinaires
sprachlich transzendierte surrealistische Welt hat die sinnlich
wahrnehmbare „reale“ Welt verfremdet, ohne den (optischen)
Kontakt mit ihr aufzukündigen.
http://www.diss.fu-berlin.de/2001/9/07_-_kapitel_4.pdf
Durch die zufaellige, unerwartete Begegnung mit einem
Buch oder einem Text als demjenigen, der geschrieben ist
fuer den, der ihn liest, entsteht augenblicklich und fuer die
Dauer eines Augenblicks eine absolute "Komplizenschaft",
doch muß man diese Komplizenschaft noch als solche
erkennen .

Alles faengt an mit dem ploetzlichen Auflodern, wie Éric
Dardel gesagt haette, alles faengt an mit der ploetzlichen
Erschuetterung, mit diesem Auf-einen-Schlag, diesem
Auflodern der Bewusstheit, da zu sein . Es kommt wohl vor,
und es gibt vermutlich in jedem Dasein einen anfaenglichen
Moment von solcher Intensitaet, von solcher Kraft, dass er
das ganze Leben beugt .

Das Nicht-Glauben ist der Beginn der Sprache: Eine Dichtung
beginnt damit, unversoehnlich zu sein und damit, sich als
unumgaenglich zu zeigen . Den franzoesischen Schriftstellern
des 17. Jahrhunderts verdankt man die Entdeckung des
Schreibens als rebellische Form gegenueber aufgedraengten
Inhalten . Bei ihrer Lektuere sieht man, wie das Intervall sich
oeffnet und die Sprache zur Ironie wird, um sich demjenigen
zu entziehen, der sie verwendet . (G.A. Goldschmidt)

Montag, November 06, 2006


Will dich heute zubereiten
deine Haende mich begleiten
eingelegt in Deinesgleichen
wird der Safran dir entweichen
Pfeffer Salz Muskat die Sauce
das Haar gespickt mit einer Rose
Muscheln an Orangensaft
die Entensuppe liegend Schaft
mit Krustenbrot Zitronenscheiben
wird Weisswein dir die Schenkel reiben
du wirst gekocht gepresst begossen
an deinen Schultern wachsen Flossen
garniert wirst du mit Apfel Birne
herausgeschaelt aus dir die Dirne
mit Lorbeerhonig abgeschmeckt
die Zunge dir den Finger leckt
Franz Mond aus seiner Tonne kriecht
doch bevor ich Seesack und Gesicht
waechst aus dem Nacken mir ein Dorn
gleich wie dem Nasentier sein Horn
und als die Wolken sich verschieben
will auch der starre Dorn sich biegen
erst bei Neumond klar der Michel
beginnt das Wandern aus der Sichel
dann bei Vollmond schlaeft das Ding
schliesst sich der Dorn zu einem Ring
Menue Frantz de Rontzier

Erdnuesse an Orangensauce
Erdnuesse mit Rosinen
Blumenkohlsalat
Seezunge an Birnensauce
Hammelkeule
Gruene Bohnen
Risotto
Weinbeeren auf Zwieback
Rindfleisch Rindfleisch helle Sauce
Armer Ritter Kohl der Rose
Weisskraut Salbei Apfel Kern
Schwarz der Kittel Anis Stern
Zwiebel Zwiebel Nudel Band
Topf der Erbse Aal die Hand
Liebesapfel kalte Schale
Gurke Senf und Tran vom Wale
Gehe den ganzen Weg ganz gehenden Weg

Sonntag, November 05, 2006


Es regnet auf das Fell des Esels faellt Regen
n a r r e n N A R B E N B I L D U N G

Freitag, November 03, 2006

ADWOOD + APLOMB
La terra cumainza a trar il flà

Die Erde beginnt zu atmen

Utschels da fö traversan il tschêl

Feuervögel durchqueren den Himmel

Eu spet cha’l tschierchel 69 da las stagiuns as serra

Ich warte, dass der Kreis der Jahreszeiten sich schliesst

luisa famos

Donnerstag, November 02, 2006

es war ein mittwoch als am morgen dass telefon laeutete und
mitch ranging . kate lag noch im bett und schlief . der anruf
galt logger der lag aber auch noch im bett . gegen mittag
waehlte logger die nummer und am ende der leitung meldete
sich kate . sowohl kate als auch logger waren sprachlos .
und als logger ihr den sachverhalt erklaerte erzaehlte kate ihm
dass sie noch am morgen getraeumt haette sie wuerde mitch
und logger einen anruf durchleiten .
let a ho be a ho a ho

Mittwoch, November 01, 2006

J E G L I C H E S E I N E S E I