Dienstag, Dezember 29, 2009

Ihr Wesen die Vollendung schafft

Zehn Raaben schreiten
schreien noch reissen
graben umgraben
vorwärts Schmerz hält
fällt Wahnsinn die Welt
was sie gerissen
bricht dein Gewissen
was sie gebunden
im Weltall verschwunden
welch Wort sie erfragen
in der Antwort sie tragen
im Schrei aus Schnabel Mund
wiegt schwarz die Feder kugelrund
der Stab Haus Heiterkeit
aus ihrem Kehlkopf sich befreit
und Ton für Ton aus innerer Kraft
ihr Wesen die Vollendung schafft

Dienstag, Dezember 22, 2009

Or NAMEN t
Ein Namen ein Ort
Die Atemluft enthält, wie die anderen Elemente: Erde, Wasser,
Feuer, (Licht), auch materielle und spirituelle Bildekräfte. Ziel
der künstlerischen Gestaltung durch Sprechen und Singen ist
die Verwandlung (Metamorphose) des Stoffes durch den Geist.
Begriffe, wie Luft, Atem, Odem, Pneuma, sollen hier nur kurz
die innere Hierarchie der Werte andeuten.

Die Möglichkeit in das Maß von Vers und Metrum
einzuschwingen, liegt eben darin begründet, daß der
Mensch diese Gliederung nicht erst abzuhören braucht,
sondern schon besitzt. Insofern ist das Versmaß nichts
Mechanisches, sondern etwas höchst Lebendiges, denn
es beseelt die Sprache. Darin liegt auch die besondere
Wirkung aller gereimten Dichtung.

(aus: Die Kunst des Sprechens. Urtext von Julius Hey)

Montag, Dezember 21, 2009


Ein Jahr geht zu End
e

Ein Jahr geht zu Ende
ich entfalte die Hände

gedenke und wende
bin Gedanke und sende

aus der Textur
entweicht eine Spur

in Wald Feld und Flur
kein Weg keine Uhr

ich entlade das Kalte
Speicher die Falte

leg ab alles Alte
bin Gedächtnis verwalte

ich streich alles glatt
melde bin satt

falte das Blatt
Kalender Schach matt

Sonntag, Dezember 13, 2009

Die Allgemeine Literatur-Zeitung war insbesondere in ihrer
Jenaer Periode zwischen 1785 und 1803 (anschließend
erschien sie bis 1849 in Halle) das auflagenstärkste und
wohl auch verbreitetste wie einflussreichste Rezensionsorgan
im deutschsprachigen Raum. Ihr ambitioniertes Ziel war es,
die gesamte aktuelle Literaturproduktion aus allen Wissens-
gebieten kritisch zu begleiten. An die Seite des täglich
erscheinenden Hauptblattes traten als weitere Publikations-
organe das Allgemeine Repertorium der Literatur, eine
systematische Universalbibliographie, in der das
besprochene Material inventarisiert und disponiert
wurde, sowie die Revision der Literatur, die aus dem
erfassten Stoff eine enzyklopädische Literaturgeschichte
extrahieren sollte. Hinzu kam das literarische Intelligenz-
blatt, dessen Berichterstattung sich um die Infrastruktur
der gelehrten Welt drehte.

Samstag, Dezember 12, 2009


Samstag, November 28, 2009

acht ausserordentlich gefaesse
trieben ungeahnte spaesse
in ihrem innern gab es spiegel
mauern auch aus lehm und ziegel
ein fluss entsprang aus ihrem munde
als wortkreislauf macht er die runde

in jeder wabe gab es energie
man wusste nicht woher und wie
ein gedanke nur und alles lebte
im strom die zeit der raum verwebte
aussen hauch und innen bahn
zum zyklus allphabeet organ

Freitag, November 27, 2009

man's head in the muckheap
don the clock he shot
pudding into cube
in a mobile tube
speaking out from life
to children man and wife
from sesus lommahed and nudda
big mouth are taking fudda

Montag, November 02, 2009




LESEREDE im ZAGREUS BRUNNENSTRASSE 9A 10119 BERLIN

Montag, Oktober 26, 2009

all hallows even eve im all

ich bin der jack schwarz black
mir klebt die hufe erde dreck
aus dem nebel schwerer hauch
sowohl und sogar aber auch
vollgesang um mitternacht
hab zuckerrüben mitgebracht
aus dem graben ackerstrasse
rotzt mir der sirup aus der nase
höllenschlund und beerenwein
im schnapsrausch leuchtet wahres sein
all hallows even eve im all
zerbrüllt der esel seinen stall
sein hinterteil zuzuckt nacktnackt
der schwanz zersägt den takttakttakt
kosmisch ohren senkrechtstarter
gleichgewicht im knorpel harter
dunkel ists der atem hell
herz 50 schlag das blut im quell
und in der ferne hinter faul
entweichen sterne aus dem maul
vieltausend über jahr millionen
in fernen galaxien wohnen
in der materie sich verbirgt
dipol dipol wechsel wirkt
du youpiter und venusnuss
am firmament zum abendkuss
vorlauf dämmerung glüht ihr licht
bis der schütze jungfrau bricht
im suedwesten nebel dampf
urknallfall planetenkampf
ader dark into the mark
brandenburg speit magerquark
haut verbleicht und licht entweicht
das wurzelwerk zum meer hinreicht
stamm und stammbaum wiederkehr
erst erde gras dann steine teer
schwarze löcher blasen schaum
untergrund der raum im raum
aus der mitte wächste die knolle
echtwald frucht und zauberwolle

Ich bin der jack schwarz black
mir klebt die hufe erde dreck
irgendwann trug ich die rübe
heute heisst es kürbisliebe
eingeschnitzt von kinderhänden
die den kopf nach hinten wenden
aus der kohle wurd ne kerze
aus dem koks ein brennend herze
all hallows even eve in der rübe
geist verdampft reizt moleküle
bewegt das teil zur handlung
die kleinste masse wandlung
ich bin gewandert aus und ein
bin tausend seelen nie allein
ich bin der aufbruch bin die reise
trag mit mir zehn pfund eselscheisse
leben tod kein heiliges maskottchen
schwarz pulver heisst mein lottchen
am grabstein les ich die gedanken
die eingeritzt das leben danken
mein mantel hält die kälte warm
aus meinen fledermäusen schwarm
einst war ich keltischer druidel
mit einer sichel und ner fidel
als hexenmeister kräuterbauer
durchdrang ich sein und habenschauer
ich war das buch und war das wissen
nicht schrift nur video das eichenkissen
vollgepackt war mein gedächtnis
prallgefüllt war mein vermächtnis
die mistel immergrün war zeichen
die lebensadern zu bespeichen
heut ists der vers den ich euch reich
mach euch die eingeweide weich
ich säee was was ihr nicht seht
und leuchte euch den weg
und aus dem verse wächst die brücke
pfad verwandelt hin zum steg

Freitag, Oktober 16, 2009


Auf dem Frühstücksteller
Honig Ei und Käse
Cattelan und Demand
Kenn ich nich und Meese
schaun mich an mit Fragezeichen
glauben lieben hoffen
ich soll doch mal die Butter reichen
ohne Deckel offen
schön geschmeidig voller Fett
für die Kriegsbemalung
und bitte seien sie so nett
gegen Rechnung und Bezahlung
gerne denk ich schreib ne Quittung
reich die Butter rüber
ein halbes Pfund mit Sauerrahm
vom Datum her schon drüber
mit dem Messer aufgetragen
verschwinden die Gesichter
und bleich Vers schmiert
am andern Ende
das Wort und auch der Dichter

Donnerstag, Oktober 15, 2009


Dienstag, Oktober 13, 2009

Ausgehtipp

auf jeden Fall und alle Fälle
der Herrgott ausgeht Tipp Zur Quelle
wenn er sich im Beichtstuhl sieht
vor der grauen Masse flieht
zu sich selbst er spricht verwirrt
ich hab mich in der Tür geirrt
sein Spiegelbild in Mahagoni
erblickt den Sohn als Maccaroni
wahrhaftig sag ich ist es wahr
Jesus war ein Nudelstar
SOAPERA

Ich sitz in meiner Wanne
spuck Wasser Mund mach Kanne
fahr mit meiner Seifen
auf der Haut der Reifen
quietscht verjüngt der Schwamm
hin und her von dann nach wann
unterm Wasser schwebt der Dreck
auf und ab und wieder weg
überm Spiegel Blasen Schaum
Mehrzahl Schäume Einzahl Traum
irgendwann der Stöpsel zieht
Wasser Dreck und Haut entflieht
nackt was bleibt in dieser Luft
Fett Öl Schaum und Seifenduft

Montag, Oktober 12, 2009

Quelle Elle quellt aus dir
fabelhaft und Fabeltier
grosses Maul und fette Augen
schwimmt in Öl und kaut auf Laugen
drückt den Knauf und schiebt am Knopf
der Knochen singt und rülpst im Topf
am Boden liegt das Kleid der Braut
der Knorpel stürzt ins Sauerkraut
Mystik Lang und Laster Abgang
die Melodie verkommt im Klang
mit Senf und abgeschmiertem Bier
wird aus der Eins Zwei Drei die Vier
Werde Tür und geh hinein
mach aus jedem Haben Sein
sei der Schlüssel in der Not
sei Zuversicht und Zugangscode

Freitag, Oktober 09, 2009

Walnußschuß

Erster einfach Letzter
vom Kopf her Schwerverletzter
anschlussreich die Schädeldecke
streift im Nebel jede Hecke
automatisch trennt die Nuss
die Schale ab vom Schuß
jagt das Netz dass sie umgab
beisst die Maus den Faden ab
hackt die Krähe sich zum Kern
hat das Fleisch so liebend gern
alles was uns bleibt im All
Walnuß Kern Gehäuse Stall

Freitag, September 25, 2009

Im Hintern Grund

Alle Früchte will ich waschen
Apfel Birne Zwetschge naschen
füllen deinen Leib dich nähren
Saft die Frucht im Bauch vergären
erst ruht die Maische hier im Fass
dann grinst und gluckert sie zum Spass
bald irgendwann es kommt die Zeit
ist sie zum Brennen frei bereit
dein Becken wird von mir gereizt
mit Holz der Kessel angeheizt
die Maische fängt zu kochen an
die Pumpe ist mit Pochen dran
durchs Geistrohr steigt der Alkohol
wird destilliert von Pol zu Pol
zuerst nur Dampf
dann kräuselnd flüssig
Vorlauf Nachlauf Überschüssig
einverleib ich mir den Trank
der Natur und dir zum Dank
was begann in ihrem Namen
fliesst als Idee Gedanke Samen

Donnerstag, September 24, 2009




2.2-m 3.6-m active optics adaptive optics aerial view ALMA antenna APEX asteroid auxiliary telescope black hole brown dwarf Chajnantor Chile cluster coating coma comet construction cosmology deep field disc dust E-ELT enclosure engineers ESO exoplanet first light FORS FORS1 FORS2 galaxy galaxy cluster gamma-ray burst Garching HARPS headquarters installation instrumentation interferometry ISAAC landscape Large Magellanic Cloud La Silla M1 cell Milky Way mirror moon NACO nebula NTT observatory Paranal people quasar residencia SINFONI SOFI solar system spectrum spiral galaxy star star cluster star forming region stars stellar cluster supernova telescope Titan transportation transporter truck unit telescope UT1 UT1-ANTU UT2 UT2-KUEYEN UT3-MELIPAL UT4 UT4-YEPUN UVES VIMOS VISTA VLT VLTI WFI Zerodur : www.eso.org

Mittwoch, September 23, 2009


Schlachtschatten


Er programmiert in seinen Bahnen
doch seine Seite läßt erahnen
daß er sich verpisst
aber noch im Äther ist
die Erde glänzt im Sternenall
sein Augenlicht ist Widerhall
auf der Umlaufbahn liegt Staub
mit eingeschriebnem Kreideraub
kreist durch kosmisch kleine Dörfer
weiland noch der Weltensurfer
der in der Nacht auf Daten gleitet
schwer die Welt im Kopf sich weitet
auszugsweise geht die Reise
wie die Hefe auf ganz leise
bläßt mit ihren Blasen Luft
in die Galaxie den Duft
in der Krone Baum das Werde
überfällt das Licht die Erde

Montag, September 21, 2009

Ewig brennt die Branntweinsteuer

Ewig brennt die Branntweinsteuer
unterm Kessel heizt das Feuer
Blasenzins vom Monopolem
unserm Freund Zyklop dem Golem
kocht der aufgeblaehte Bauch
blaesst nach allen Seiten Rauch
ohne Kopf nur Helm mit Kuehler
Dichtung Druck Ventil der Fuehler
hats ihn gestern noch gefroren
kriecht heut Dampf aus seinen Poren
schleich Nebel um die Eingeweide
Duft durch Nasenschleimhautseide
Magen mach die Waende locker
friss gierig Frucht und Traubenzocker
aus der Bluehte Ernte Saat
die Maische beisst ins Destillat
Vorlauf Nachlauf ausgebrannt
kommt der Geist herausgerannt
Der Unterweltwirt

Du Zagreus Kraus Punkt Net
leg uns was aufs Vesperbrett
Spitzkohl Eros Sahne Zeus
Roastbeef von Dionyseus
Quetsch uns Süsses von der Birne
aus dem Busen einer Dirne
schrei Helen ich liebe dich
gib uns deine Mandelmilch
Du Zagreus Kraus Punkt Net
schenk uns ein komm sei so nett
Sonnenschein von Bachus Reben
klares Wasser voll daneben
füll uns ab mit gutem Geist
der da Karl der Klare heißt
Du Zagreus Kraus Punkt Net
dein Tisch sei unser Himmelbett
gib uns Meissner Porzellan
Gabel Löffel Chromagan
lass oihn fahra voller Freid
unser Arschloch platzt vor Neid
Du Zagreus Kraus Punkt Net
setz dich Zucker Salz und Fett
lass dich gehen und hochbeben
sei dein Gast und lieb das Leben


Bei der Bereitung des heiligen Trankes nimmt die Reinigung,
bei der man den aus Stengeln der Somaranke gepreßten Saft
durch eine Seihe aus Schafwolle in ein Gefäß mit Wasser
fließen läßt, eine besondere Stellung ein. Während dieses
Vorgangs wird der Somasaft von seinen irdischen Schlacken
befreit und verwandelt sich in seine himmlische Form. Dieses
Mysterium wird aber nicht durch die mechanische Reinigung
allein bewirkt; es kommt vielmehr recht eigentlich erst durch
die mächtige Zauberkraft zustande, die in der Wahrheit des
die Handlung begleitenden, dichterischen Wortes zur Wirkung
kommt.
(aus: Gedichte aus dem Rig-Veda - Reclam)
Hibiscuskuss

Mir dein Duft in meiner Nase
macht aus ihr ne Blumenvase
Ich stell mich auf die Hände
kletter auf der Erde Wände
grüss die Wiese mit nem Gruss
Cosmea Aster Ringelblume
Sonnenhut Hibiscuskuss

Donnerstag, September 17, 2009

UT1

Schleift der Schatten dich ans Licht
färbt blau der Asphalt das Gesicht
dringt in die Iris aus der Zeit
Zukunft und Vergangenheit

Montag, September 14, 2009

Unter einer Birke

steht Einzelhaft ein Brett
saugt sich durch die Erde
vom Regenwurm das Fett
trinkt die Pisse von nem Hund
bis das Ampelmännchen bunt
wartet auf ein zweites Brett
das umgestellt sich in sein Bett
wenn warum und aber Jauche
täts auch ein Brettspiel
auf dem Bauche

Montag, September 07, 2009


Dienstag, September 01, 2009

Deutsch schländern

Überm Dienstag wacht der Osten
steht der Wind auf seinem Posten
aus dem Auspuff blässt Benzin
mischt und schleudert das Parfüm
dreht sich linksrotierend in die Nase
stülpt die Form zur Blumenvase
in der Wiese Rauschgebet
spielen Flügel was verweht
aus der Lunge steigt das Wort
wandert mit dem Atem fort
Überschall und Übermauer
am Horizont der fremde Bauer

Montag, August 17, 2009

Stetig Puls und Atem Knall

In der Dunkelheit gebunden
Satelliten dich umrunden
Fettgehalt die Milch der Straße
aus der Masse Schaum und Blase
reif Planet du Licht der Ferne
strahlt das Ich der Knoten Sterne
stetig Puls und Atem Knall
Welle folgt auf Welle Schall
Nachtblatt klar Kometen Schweif
am Himmel werden Träume reif
der Hintern rund auf Strahlung
des Universums Offenbarung

Donnerstag, August 13, 2009

PREPAIR YOUR SOUL

Mittwoch, August 05, 2009


Donnerstag, Juli 23, 2009

ohne wurst und ohne leber
gibt es keinen metzgerkleber
mit der gurke an der wand
streift der senf durchs vesperland
um die zwiebel fällt ne tanne
klarer most fliesst aus der kanne
wirt und haus vom schnaps erzählt
die butter und das brot vermählt

Dienstag, Juli 21, 2009


Mittwoch, Juli 15, 2009

Kalte Schichten Masse warm
Dunkle Räusche Dampf im Darm
Regensack Gesicht vor Sonne
Wolken Brache bricht die Wonne
Schimmel Pferde Punschgesicht
Preussischblau bricht Strassenlicht
Alles schnauft und staubt die Lunge
der Atem reizt den Zug zur Zunge
jede Mauer wiegt sich schwer
Die Augen treiben Bilder her
grelles Licht aus jeder Ritze
verbrennt bei Nacht die Geist Test Blitze

Mittwoch, Juli 01, 2009

Donnerstag, Juni 25, 2009

suesswarenmeese

ein bonbon hier
ein bonbon da
foucault hila derrick da
nietzsche mäuse speck und schlecker
mythen brause brunnet bäcker
helden saugen zucker marsch
jonathan klebt mir am arsch
ohne hosen gummibärchen
auf den lippen kleine bärtchen
alles was nach leben schreit
steht als karamell bereit

Samstag, Juni 13, 2009

Sommer kratz die Krätze weg
Rosa Himmel Staub und Dreck
Sommelier brech deinen Wein
Mach aus meinem Haben Sein
Rebe Beere Stiel und Blatt
an allem tropft der Regen ab
Wolken spucken Donner Blitz
Kruste Salzschweiss Havelschlitz
Fliegen Wimpern Augen Kleber
Hitze Aufschrei Achtfuß Weber
Faul ruft alles muss jetzt raus
Knecht heiß ruht der Atem aus
Auch ein Zwischenhoch hat Sorgen
muß sich von nem Tief was borgen
jeder der nicht weiss wies geht
sagt aber wenn und doch verweht
Trauben Laster ewig Wein
Sünde Bock will Liebe sein
Jeden Falles Scherz verkehrt
Alles was das Herz begehrt
Jeder will mit Wahrheit lügen
Jede Feder kann jetzt fliegen
Wo das Summen mit bedacht
Ich entsteht die Welt entfacht

Freitag, Juni 12, 2009

Herz Hirn Lunge
Speicherstift auf Zunge
Welt Ich Ei und Wunderlumpen
alles quellt aus einem Klumpen
meine Schrift beisst ihren Schreiber
Schnitt die Stelle nasser Treiber
Daten werden subtrahierteilt
Jedes Wortgefecht gevierteilt
Silben schweigen Silben an
Verse hängen Verse dran
Haufenweise Humuswolken
Aus den Texten wird gemolken
Unterm Hemd und Unterm Rock
Geschwiegen wird im Trockendock
60 Grad im Eiscafe
Hinter mir verklebt die Spree
Alles was ich schreiben will
Steht für alle Zeiten still

Montag, Juni 08, 2009


Dienstag, Mai 26, 2009

DIE SPREEDOSE

Im Rinnstein liegt ne Seerose
daneben ihr ne Spreedose
die total zerbeult
rote Farbe heult
die Rose fragt was issn los
die Dose spricht aus eener Beule
gleich ner altersschwachen Eule
ach weeste liebe Rose
bin körperlos nur Dose
hätte gerne Taschen
Füsse für Gamaschen
nen Flachmann für den Reisesprit
und nen Reisverschluß im Schritt
hab keene Haare keenen Kamm
keene Arbeit meistens klamm
meen Blut schmeckt nur nach Farbe
det Blech is eene Riesennarbe
hab keen Knorpel och keen Knochen
nischd fürn Teller nischd zum Kochen
DIE SPREE VOM WEIZEN TRENNEN

Montag, Mai 25, 2009

Spreedereimerei

An der Spree Genezareth
fand ich heut ein Vesperbrett
mit Radieschen und Olive
einer Gurke aus der Tiefe
mit ner Tube Spreemoulade
und ner alten Schokolade
auch ein hartgekochtes Ei
war aus der Spreederei dabei
Aufschnittkäse auf Salami
Vollkornsand aus Kalahari
ein Gebet von Funk dem Turm
und ne Dose mit nem Wurm

Samstag, Mai 23, 2009

Dienstag, Mai 19, 2009

Gebär_Mutter_Kunst

Mutter Kunst und Motor Erde
Wie Mal Pi gleich Pferde Stärke
auf dem Schachfeld schläft der Bauer
asphaltiert im Traum die Trauer
reist in jedes schwarze Doch
durch das Wenn_und_Aber_Loch
der Turm schlägt Babel Dubai lese
Darm zieht Nabel Ketwurst These
jede Schlacht fällt kuratiert
der König seine Frau verliert
Hightec Kabel Hubbel Cut
Zug Verzug die Kiste matt
jeder Schrei nach Gold Macht Geld
vererbt verebbt im Sand der Welt
im Gebärden Garten Mother Art
wächst heran die Gegenwart
um das Weltich kreist das Volle
gedeiht und blüht die Alltagsknolle

Freitag, Mai 15, 2009

Dienstag, Mai 12, 2009

Why Maier Why

Januar
Februar
Maerz
April
Maier

Mittwoch, April 29, 2009

Flaschenhalsweh kommt vom schlucken
die Leiter kommt vom Zucker zucken
Weltgespenster die den Geist vertreiben
wollen Gramma_Dick verschreiben
Wenn der Frühling Amor schreit

sich der Samenstreit verschweigt
aus den Wirbeln Fäden rollen
zeugen ziehen aus dem Vollen
Pollen rasen durch die Schluchten
Himmel fliehen Höllen fluchten
alle Weisen in den Wiesen
wachsen an zu roten Riesen
Überschall im Kosmosbrei
jedes Teil ist Ganz dabei
jedes Teil ist Ganz im Teilen
bricht hervor mit Amors Pfeilen

Montag, April 27, 2009

airgroom, rafaelct, detonate, mahatmadave, venidro, gasch, methman, lexlex, kle, couflame, jwbaker328, jens, iamxande, rl85, tannermoehlecom, timmyb66, seni, chriak, lynl, ruffian, cerbellum, kingkong, machiana, addennis, yimmy, mronehundred, zacislost, ryutam, kobe, esmesalinger, jd70, wosch, jordy, rogermac, klower, thinkingloudly, goiano, typetheory, aerosyn-lex, isleepbetter, valokuilu, junikeya, ifwemust, huebert, gnarlyhorse
typographie on www.ffffound.com

Mittwoch, April 22, 2009


Freitag, April 17, 2009

Am Feuer Wasser Wasser Feuer
die Energie brennt kostbar heuer
jetzt in der Mark an dieser Stelle
ein Holzstamm fällt auf alle Fälle
das Lagerfeuer scheint heizt Glut
die Flamme Sonne Licht macht Mut
ein Streichholz oder Funkenschlag
Rauch steigt auf an jedem Tag
der Ursprung Wandel Sauerstoff
Geist Test Blitz auf On and Off

Donnerstag, April 09, 2009

die häsin und der igel
sind lust'ge tierchen wohl
die paarung hinterm spiegel
war wegen alkohol

jetzt bläht der häsin's euter
sie rangeln um die namen
auf ise, hagel und so weiter
sie beim geplänkel kamen

hier kommt nun leider keine
moral von der geschicht
vier beine sind vier beine
denn weiter zählt man nicht

raabenstein

Donnerstag, April 02, 2009


Dienstag, März 31, 2009


Es war einmal ne Ziege
die lebte mit ner Fliege
an einer Strasse auf dem Land
was beide dort Verband
war ein Verbund aus Fellen
grau braun schwarz mit Dellen
diese frassen Frasen
mit Sturheit Stroh und Rasen
lasen aus dem Lachser Satz
aus dem Spiegel und der Taz
sie konnten in die Zukunft sehen
mehr beim Stehen als beim Gehen
die Ziege war ihr Internet
Stroh gespeichert Fleisch im Fett
ihr absoulutes Medium
sie standen ständig um sie rum
Ziege zeige zeige Ziege
wir sehen deine Stubenfliege
zeige Ziege Ziege zeige
wann geht unser Stroh zur Neige
aufgeteilt in sieben Teile
begann schon bald die Langeweile
die Ziege zog am Faserkabel
Anfang Ende Welt im Nabel
orakelte von Eck zu Eck
wünschenswert aus Mist und Dreck

Samstag, März 21, 2009


WINTA VAFATZ DIR

Frühling
fang jetzt endlich an
nach dir is och noch jemand dran
MACHHIN
komm in die Jänge
und zieh nich allet in die Länge
SIEHZU
komm in die Hufe
und nimm die nächste Stufe
HAURINN
den Treibstoff durch die Nase
ick brauch ne Tulpe für die Vase
hey Frühling
mach jetz nich uff Laune
mach daß ick vor Freude staune

Leglos mein Lieber und lass spriessen
Ick will die Welt als Welt jeniessen

Donnerstag, März 19, 2009

Frische Eier nicht so grosse
eine Schüssel für die Sosse
Mandelmilch mit dicker Birne
Sternanis aus dem Gestirne
Blutorangen Zucker Saft
Zauberstab und Sonnenkraft
das Dessert ist mir gelungen
unterm Gaumen Tanz der Zungen
Makrele Sprotte Lachs
übern Deich weichwachs
geräuchert oft gegrillt
uns den Hunger stillt
Kräuter Salz mit Pfeffer senden
hacken streuen neunmal wenden
Zitronensaft trifft Marinade
für den Fisch ist nichts zu schade
und auf den Tisch ob Teller
eingemachtes aus dem Keller

Montag, März 16, 2009

Safranfäden zieht die Butter
Fischers frischen Fang vom Kutter
in dem Topfe schwitzt die Zwiebel
dreht sich nach der Kochbuchfibel
Wurzel Knolle grüner Aal
schmoren fett im Tran vom Wal
Petersilienwurz sucht Rettich
Schweinespeck vom Bauch das hätt ich
was ich jetzt noch brauch
Salzkartoffel Öl ruft Lauch
Thymian grüsst Pfeffer weiß
Zitronensaft reizt wilden Reis
Sahne Eigelb schreit der Sud
danach der Deckel langsam ruht

Mittwoch, März 11, 2009


Dienstag, März 10, 2009

Den Hohenstaufen werd ich taufen
aus seinen Quellen Wasser saufen
ich blick ihn an in seinem Namen
und Bild im Bild den Wechselrahmen
an seinen Hängen Obst macht Saft
gedeiht Idee die Geisteskraft
in seinen Ebenen fliesst das Leben
wird dir von Hand zu Hand gegeben
auf seiner Höhe steht ein Baum
aus ihm wächst Wirklichkeit und Traum
ein Lied erklingt aus seinem Schaft
UHU_SONATE FEENHAFT

Montag, März 09, 2009

HIRN DORN KEHLE HAND
alle sind mit mir verwandt
alle offen kurz nasal
SATTEL FELGE RAD PEDAL
alle treiben ihre Sprossen
Blumen Erde Flügel Flossen
SCHLANGE ENDE KIEFER KNOCHEN
Spannung Verbum denkbar kochen
atmen schwimmen leise lauschen
MAUL GEBURT BISS OHREN RAUSCHEN
Messer Zunge Milch und Fisch
alle kommen auf den Tisch

Freitag, März 06, 2009

Einen Stab aus Heiterkeit geflochten
Einen Apfel vom Bissen befreit
Einen Schuh zur Verneigung besohlt
Einen Gruß zur Erde gesandt
SEIN GANZER WEG IST HOEHE

Mittwoch, März 04, 2009

Denn ein Poete kan nicht schreiben wenn er wil /
sonder wenn er kan / und ihn die regung des Geistes
welchen Ovidius unnd andere vom Himmel her zue
kommen vermeinen / treibet. Diese unbesonnene
Leute aber lassen uns weder die rechte zeit noch
gelegenheit: wie sich denn Politanus in einer epistel
hefftig darüber beschwaeret / und Ronhardt /
wie Muretus meldet / hat pflegen zue sagen /
er empfinde nicht so grosse Lust wann er seine
eigene liebe beschriebe / als er grossen Verdruß
empfinde / wann er anderer ihre liebe beschreiben
muste.

aus: "Das Buch der deutschen Poeterey" Martin Optiz 1624

Freitag, Februar 27, 2009


the years of warmth are soon to be unfolded;
the stranger comes and endless time begins
when earth and sea into sweet love are molded,
the queen will wake from dreamland's origins.
(novalis - henry von ofterdingen)

Montag, Februar 23, 2009

ZIZEKG

oscar oscar du musst wandern
von dem einen sack zum andern
sack gesicht und sack zement
zick gleich zack am firmament
stern komet stereo_id
bassfrequenz der engelbeat
aus dem profil die nase fällt
speck die pflaume laune geld
ZI gleich Zek mit ohne bart
zieht den faden backbord hart
generiert die welt als welle
der wille tritt an ihre stelle
verzahnung ei ei zeitgeist ruft
zug um zug die zukunft groovt
Dir Museum use mum
would never be your well done
oil on canvas dein Kostüm
trockner Schweiß ist kein Parfüm
dir dein Image mir Magie
dear little sister comedy
das schwarze Tier la bete noir
ein Segel glänzt in deinem Haar
Orchideen Himmelweit
block ass basta true lack wide

Sonntag, Februar 15, 2009

Musik
Kritik
Mitte
Verfügung
Buch
dürfen
Unter
jeweils
einigen
Zum
Umsatz
spielen
Daten
welche
müßten
hieß
paar
nachdem
Kunst
Euro
gebracht
Problem
Noch
jeden
Ihre
Sprecher
recht
erneut
längst
europäischen
Sein
Eltern
Beginn
besteht
Seine
mindestens
machte
Jetzt
bietet
außerdem
Bürger
Trainer

aus: http://www.wortschatz.uni-leipzig.de/Papers/top10000de.txt

Samstag, Februar 14, 2009

VOn dieser Deutschen Poeterey nun zue reden /
sollen wir nicht vermeinen / das vnser Land
vnter so einer rawen vnd vngeschlachten Lufft
liege / das es nicht eben dergleichen zue der
Poesie tüchtige ingenia könne tragen / als
jergendt ein anderer ort vnter der Sonnen.
Wein vnnd früchte pfleget man zue Loben von
dem orte da sie herkommen sein; nicht die
gemüter der menschen. Der weise Anacharsis
ist in den Scitischen wüsten gebohren worden.
Die Vornemsten Griechen sind in Egypten /
Indien vnd Franckreich gereiset / die weißheit
zue erlernen. Vnd / vber diß das wir so viel
Vorneme Poeten / so heutiges tages bey vns
erzogen worden / vnter augen können stellen /
erwehnet Tacitus von den Deutschen in dem buche
das er von jhnen geschrieben / das ob wol weder
Mann noch Weib vnter jhnen zue seiner zeit den
freyen künsten ob zue liegen pflegeten / faßeten
sie doch alles was sie im gedächtniß behalten
wolten in gewisse reimen vnd getichte. Wie er
denn in einem andern orte saget / das sie viel
von des Arminius seinen thaten zue singen
pflegeten. Welches sie vieleichte den Frantzosen
nachgethan haben / bey denen / wie Strabo im
fünfften buche anzeiget / Dreyerley Leute waren /
die man in sonderlichen ehren hielt: Bardi, Vates
vnnd Druiden. Die Barden sungen Lobgetichte vnnd
waren Poeten; Die Vates opfferten vnd betrachteten
die Natur aller dinge; Die Druiden pflegten vber
die Natürliche Wissenschaft auch von den gueten
sitten zue vnterrichten. Welches auch Marcellinus
im fünfften buche bekrefftiget: Die Barden / saget
er / haben berümbter männer ritterliche thaten mit
heroischen Versen beschrieben / vnd mit süßen
melodien zue der leyer gesungen. Vnd Lucanus im
ersten buche des bürgerlichen Krieges

Martin Opitz . Aus dem Buch von der deutschen Poeterey
geb. 1597 in Bunzlau; gest. 1639 in Danzig


Ein haar so kühlich trotz der Berenice spricht /

Ein mund / der rosen führt und perlen in sich heget /

Ein zünglein / so ein gifft vor tausend hertzen träget /

Zwo brüste / wo rubin durch alabaster bricht /

Ein hals / der schwanen-schnee weit weit zurücke sticht

Zwey wangen / wo die pracht der Flora sich beweget /

Ein blick / der blitze führt und männer niederleget /

Zwey armen / derer krafft offt leuen hingericht /

Ein hertz / aus welchem nichts als mein verderben quillet /

Ein wort / so himmlisch ist / und mich verdammen kan /

Zwey hände / derer grimm mich in den bann gethan /

Und durch ein süssen gifft die seele selbst umhüllet /

Ein zierrath / wie es scheint / im paradieß gemacht /

Hat mich um meinen witz und meine freyheit bracht.


Christian Hofmann von Hofmannswaldau
geb. 1616 - gest. 1679 in Breslau;

Donnerstag, Februar 12, 2009


Dienstag, Februar 10, 2009

Dieses Gefuege. Jetzt Leere. Ein Gedanke.
Noch Licht. Meine Erinnerung. Dein Wille.
Unser Brot. Mit Charakter. Immer Wandel.
Du Mensch. Fuer Gebet. Welche Erfindung.
Hast Familie. Wie Struktur. Um Vergebung.
Oder Balance. Bist Ornament. Weshalb Trauer.
Woher Stille. Diese Gemeinschaft. Oft Erlebnis.
Aus Erfahrung. Noch Sprache. Fort Bewegung.
Im Mitgefuehl. Und Ausdauer. Auf Ordnung.
Vom Augenblick. Der Bescheidenheit. Sei Garten.
Mitunter Gesang. Dieser Wunsch. Dort Aufgabe.
Durch Toleranz. Solch Mut. Hat Achtsamkeit.
Ausser Grosszuegigkeit. Mit Unterstuetzung.
Mir Fuersorge. Selbige Begegnung. Die Hand.
Ich Glaube. Unter Rhythmus. Beinahe Kunst.
Vom Wasser. Ueber Weg. In Liebe. Voll Geduld.
Wegen Freiheit. Alle Ehrlichkeit. Das Salz.
Mein Vertrauen. Nun Einsicht. Aller Organismus.
... ein Gedicht ist nicht dadurch robust, dass
es sich irgendeine Qualität bei einer logischen
Aufzählung der Ereignisse oder bei den Ereignissen
selbst borgt, sondern allein durch jene verfeinerte
Macht die viele zerbrochene Dinge vielleicht in
einen Tanz zieht und ihnen dadurch ein volles
Sein verleiht.

Let the snake wait under
his weed
and the writing
be of words, slow and quick, sharp
to strike, quiet to wait,
sleepless.
—through metaphor to reconcile
the people and the stones.
Compose. (No ideas
but in things) Invent!
Saxifrage is my flower that splits
the rocks.

(William Charlos William)

Samstag, Februar 07, 2009

Das deutsche Kettenhemd

dem Siegfried hängt die Schlinge tief
er kniet vor Christoph Schlingensief
der spricht zu ihm mein lieber Freund
du bist dir selbst dein eigener Feind
drum nehm ich dich aus dieser Welt
und legt die Schlinge um den Held
der Siegfried sagt ich will dir glauben
und dir die Illusion nicht rauben
mir ists egal ich komme wieder
mit meinem Schwert und teile Glieder
der Schlingensief setzt an die Schlinge
der Siegfried stählt nochmal die Klinge
ein letzter Wunsch das wär sein Wille
bevor es losgeht mit der Stille
der Siegfried sagt
du Christoph nimm mein Kettenhemd
im nächsten Reich wird es mir fremd
der Christoph sagt
das will ich nicht ich bin zu mager
ich bin der Kettenhemdverssager
so ruht das deutsche Kettenhemd
und wird sich langsam selber fremd

Mittwoch, Januar 28, 2009


Donnerstag, Januar 15, 2009

DEUTSCHLANDZUNGE
THEOLOGIA DEUTSCH
Vorliegende Schrift ist von einem Deutschherren
im Frankfurter Deutschorden verfasst worden in
den letzten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts.
Ueber ihn und seinen Namen wurde in Büchern
weiter nichts bekannt. In der Geborgenheit des
Ordenskleides ist diese Schrift selbstlos der
deutschen Zunge gegeben worden, um der
heiligen Sache willen, von der diese Worte
sprechen. Wir empfangen von ihm das
Vermächtnis tiefstgreifender deutscher
Philosophie, die an die Wurzeln der inneren
Menschengeschichte geht, alles überleuchtend,
was danach kam als Zeugnis von der Wahrheit
des Geistes, vor die Welt tretend in dem Worte
des Deutschen.
(Paul Krödel ueber THEOLOGIA DEUTSCH auch
bekannt als DER FRANKFURTER deutschsprachige
mystische Schrift aus dem 14. Jh. Zum erstenmal
herausgeben von Martin Luther als Druck)

Dienstag, Januar 13, 2009

"Das Berlinische ist nicht, wie man immer wieder lesen kann,
ein regelloses Gemisch in verwahrloster Form, sondern in
seiner Geschichte deutlich faßbar. Seine Elemente liegen klar
vor uns: der Lautgestalt nach ist es die im 16. Jahrhundert
aus dem Obs. [Obersächsischen] entlehnte Sprachform, ist
es hochdeutsch, und wenn bei Dialektfragen die Lautgestalt
zugrunde gelegt wird, so ist das Berlinische nur als
'hochdeutscher' Dialekt zu bewerten. Aber diese Lautgestalt
wurde von einem niederdeutschen Volke übernommen und
erhielt dadurch in Intonation und Ausprache 'niederdeutschen
Charakter'. Zunächst vom höheren Bürgerstand getragen,
gewinnt dies Berlinische allmählich die unteren Schichten,
die in Wort- und Formenschatz dem Niederdeuschen näher
geblieben waren. Wenn die obere Klasse es zugunsten der
Schriftsprache aufgibt, wenn es sich in die unteren Kreise
zurückzieht, so dringen einige der hier lebenden etwas
gröberen Formen vor. Im Wortschatz endlich finden wir
die Spuren aller Epochen, die unsere Sprache durchlaufen
hat, aber auch aller der Beziehungen, die in Berlin
zusammenströmen, schließlich den charakteristischen
Widerklang der berlinischen Geistesart. Statt der
geschichtslosen Form finden wir im Gegenteil eine in
ihrer Schichtung besonders interessante Bildung,
und so dürfen wir auch hier wieder einmal feststellen,
daß Berlin besser ist als sein Ruf.
(Agathe Lasch erste deutsche Germanistikprofessorin
*1879 - 1942 - deportiert und ermordert)

Donnerstag, Januar 08, 2009

Elsa Blanke

von der Krummen Lanke
trägt ihr Haar als Welle
über ihre Schulter Schwelle
fällt hinab den Rücken
um den Hintern zu entzücken
kräuselt sich zur Kehle Knie
dreht nen Radius Wie mal Pi
und legt sich ab mit Muse
um sich auszuruhen am Fuße

Mittwoch, Januar 07, 2009

Elsa Blanke

von der Krummen Lanke
geht bei Nacht auf den Balkon
steigt in ihren Gasballon
lässt sich treiben übers Land
steht im purpurnen Gewand
wie eine blühend Ranke
die Elsa von der Krummen Lanke
zieht am Himmel ihre Bahn
mit ihrem Schweif Kometenclan
schaut übers tiefe Sternenall
raubt dem Mars den Basketball
reibt sich die Nase an der Blanke
die Elsa von der Krummen Lanke

Montag, Januar 05, 2009

Elsa Blanke

von der Krummen Lanke
plant am Ufer einen Steg
mit ner Laube und nem Weg
macht sich ein paar Skizzen
im Stehen wie im Sitzen
sie schiebt und rechnet kalkuliert
zeichnet Linien viertelviert
entwirft ne Bohle und ne Blanke
die Elsa von der Krummen Lanke