Freitag, August 29, 2008

weltverwandschaftserfahrung * duft von quark * kraft weg
die wege in pfade umwandeln * einwaende aufloesen * wurzeln
wie kann er sich so sicher sein * aussage als ausdehnung
was wir sehen blickt uns an * brot und braut * fliessgleichgewicht
achtsamkeit und widerstand * deutlich und deutbar * wie quelle wie

Auszug von Zeilengedichten die zwischen den Kirchenbaenken mit
Kreide aufgetragen wurden. Von der Empore erscheinen die Baenke
beidseitig 11 Stueck wie mächtige Rippen oder wie ein Acker, in den
die Verse hineingeschrieben wurde.
(lat.: versus, von vertere "umwenden")
Gruppenausstellung in der Zionskirche Berlin Mitte bis 3.10.2008

Montag, August 25, 2008


somesomesome
Aus dem Baum
der Goetter Raum
erhallt der Schlachtruf
DU NATUR ! ES WERDE !
LichtLichtLicht auf dieser Erde

Ein jedes Ich hat seinen Mund
waechst gedeiht wird kugelrund
ist lesbar Form und Instrument
ist hoerbar was man Sprache nennt
ist Widerhall ist Wort ist Geist ist Samen
ist jedes Ding beseelt mit einem Namen

Sonntag, August 24, 2008

Sanft schleichet sich der Reim ins Herz,
wenn er sich ungezwungen findet;
Er stützt und ziert die Harmonie, und
leimt die Rede ins Gedächtnis.
(J.G. Hamann. Elegien und Briefe 1760)

Donnerstag, August 21, 2008

Ueber dich
zum Ding an sich
die Zeit klebt in der Mitte Fest Fest Fest

Aufstand Abstand Ungeheuer
der Mund spricht aus das Datenfeuer
spuckt seitwaerts den Metapherrest Rest Rest

Brooklyn Harlem Queens
aus Denim macht man Jeans
aus dem Traum vom Bausatznest Nest Nest

steht seht was geht
die grosse Mutter naeht
fuer den naechsten Kontest Test Test

Samstag, August 09, 2008

reiz liegt in den sonnenstrahlen
dem weizenhimmelreich zermahlen

kosmos pfuetze wiese stern
alles nahe strahlt auch fern

festrestwaerme speichelkropf
in jeder kueche steht ein topf

in jedem raum ein fell vom tier
eins zwei fuenf dreiachtelvier

die sechs rast auf die sieben
es wird die spitze rund getrieben

die achte stunde riss spreizt licht
der beerensaft kinetisch dicht

aus der erde treibt die kraft
uebers hackbrett stroemt der saft

darum deshalb so und wie
klebt mir die melody am knie

ich will ein kind ich will ein kind
ich will ein kind von dir und mir

Donnerstag, August 07, 2008

Aus der Gruft da kommt der Fichte
Im aufgefaltnen Morgenlichte
Durch den Rock scheint sein Gestell
Ich Ich Ich erscheint ganz hell

Er geht zum Brecht klopft an den Sarg
Hey Alter haste mal ne Mark
Der Deckel knarrt erhebt sich leise
Rauch steigt auf zur Wolkenreise

Der Berthold kratzt die Weigel wach
Die liegt gerad beim Litfass flach
Carlotta hoer Geraet ne Mark
Der Gottlieb kauft uns lecker Quark

Quark Hegel graebt sich durch den Sand
Die Angst zu irren nennt er Wand
Die ihn von seinem Fichte trennt
Der seinen Irrtum nicht erkennt

Dahinter aus der Hitze Steine
Klettert Schinkel trennt Gebeine
Lobt den Quark in seiner Achse
Dass er gern mit ihm verwachse

Mann erblickt das Licht der Welt
Bei Martin Luther seinem Held
Geblendet von der Morgensonne
Ruft er aus seiner Erdlochtonne

Quark schmierste auf die Pfoten
Quark das ist das Koks der Toten
Mit Quark kannste die Welt ausloten
Mit Quark wirste zum Goetterboten

Dienstag, August 05, 2008

Eingekerbt zu haben in die Tage unserer Eitelkeit
Eine Sonne
Ein Schiff
Einen Stern
Einen Kornhalm
auch einige Zeichen
Aus ferner, vergessener Zeit
Lesbar fuer Kinder
Dass nicht weit vom Stein
Ein Brunnen sich oeffne fuer Wanderer
Dies ist Arbeit fuer Dichter:
Runen einzukerben dann sich begnügen
mit Schweigen
(George Mackay Brown "A Work for Poets")

Montag, August 04, 2008

die utopische maschine
verwirrt verbluefft
durchdringt die zeitliche begrenzung
der punkt der mondbahn bluetenhuelle
gleicht einer muschel aus perlmutt
allgegenwaertig durchdringbar
zeigt dieses feenhafte wesen
das ewigliche selbst