Montag, Januar 23, 2006

Die Kunst des Remix
Re-Directing als Konsequenz von post theater


By Max Schumahcer

post theater heisst nicht ohne Grund so. Es ist eine Projektionsfläche für viele Assoziationen. Natürlich bewegen sich diese vor allem um die Bedeutungsfelder des Danach und der Informationsübermittlung.
Der Kern des "dezentralen, globalen, interkulturellen" Theaternetzwerkes spiegelt sich auch und gerade in der Idee des Remixes wider, die jede Produktion auf ihren möglichst internationalen Touren erfährt. Dabei wird jede Produktion zu Material für die eigene Wiedererschaffung. Theater, die ultimative Kunst des Präsenz, der Flüchtigkeit, ist oft von der Perfektion der identischen Rekreation einer idealen Premiere fasziniert. post theater versucht genau im Gegenteil, genau dieser Fiktion nicht zu erliegen. Jeder zeitliche, kulturelle, architektonische oder konzeptionelle Rahmen inspiriert jede Fassung einer Produktion zu einem neuen, anderen, nicht aber "besseren", nur eben angemessenen Werk. Dieser Gedanke ist schon bei den Proben klar, und daher ist jede öffentliche Aufführung ein Schritt zur nächsten Version.

Bislang hat diesen Prozess immer nur derselbe Regisseur begleitet. Nach dem post theater sich eine gewisse Identität aufgebaut hat, gilt es, die Idee des Remixes noch konsequenter anzuwenden, nämlich mit dem Einbinden neuer Regisseure, sogenannter Re-Regisseure. Das Re-Directing ist, wie in der DJ-Kultur, aus deren Metaphorik post theater anfangs sehr inspiriert wurde, die konsequente Infragestellung klassischer Urheberansprüche. Die Frage nach der Autorenschaft eines DJs auf einen Remix ist genau das, was das Remixing des Redirectors ausmacht. Es ist ein Bruch, der mit der Infragestellung des Autor im Theaters begann, aber mit der Erfindung des Regietheaters nicht befriedigend beantwortet, sondern nur verschoben wurde. Das Kunstwerk wird erst dann autonom, wenn es zwischen den Autoren Regisseur und Re-Regisseur lebt. Der naïve Gedanke der kollektiven Regie bleibt begraben, aber der des konsekutiven Version-Regie wird mit post theater erstmalig konsequent umgesetzt.

VON VAN GOGH ODER FUN VON GOD

Samstag, Januar 21, 2006

gewissermassen stand ich auf einer dieser schwellen von denen
man sagt sie generieren deine erwartungen . wie eine batterie
die dich laedt um in den naechsten raum zu gelangen .
um aus
der tuer zu treten in eine oeffentlichkeit die bisher nicht
zugaenglich war weil man angst hatte etwas erfuellen zu muessen
anstatt diesen raum einfach nur zu fuellen .

Freitag, Januar 20, 2006

dem popo schneits auf seinen hintern
er gaehnt und spricht
jetzt kann ich ueberwintern

Donnerstag, Januar 19, 2006

Ich bin ein Satz der reisen will
bin vierzig Wellenmeter lang
ich acht Sekunden ohne Klang
schweb ich durchs Weltall still
und mit den haenden vorwaerts geneigt sich senkend
von vom von wirbeln von worten die form von wolken
etwas maechtiges schwebt manches anderes beruehrt
leg die stirn beweg bewegt das wasser hin zu falten
manche dinge haben ihren platz ohne einen ort zu haben
dann sah man einen schatten schaute blickte und vergass

Dienstag, Januar 10, 2006

die freiheit ist die erste poetische bindung
und/oder
dichten heisst die welt in zusammenhaengen sehen

Freitag, Januar 06, 2006

dein Arsch hat seiner Haelften zwei
ich liebe ihn ich bin so frei
die eine Seite Kuchen
die andere Seite Brot
will manchmal ihn verfluchen
wenn seine Freiheit droht
ich kuesse mundgerecht nicht schlecht
und nehm heraus was mir gehoert
was keine Menschenseele stoert
ich roeste deinen Hintern gerne
entsteht doch so der Himmel Sterne
ich bau das Universum um
pflanz um dein Arsch nen leckmich rum
und alle Welt kann fortan sehn
wie wir durchs Weltall barfuss gehn