Ganzhorn war auch ein begeisterter Weinliebhaber. Im Garten des Neckarsulmer Oberamtsgerichts und in einem gepachteten Weinberg baute er selbst Wein an. Er war Mitglied der Gesellschaft für Weinverbesserung und beteiligte sich 1873 erfolgreich mit mehreren Weinen an der Weltausstellung in Wien. Vor allem aber verstand er es, Freude am Wein zu vermitteln und zu teilen. Er brachte viele Persönlichkeiten seiner Zeit zusammen, wobei der Wein als verbindendes Element diente. Im Freundeskreis hatte er den Spitznamen Der trinkbare Mann. Als besonderen Kellerschatz pflegte er ein Fass aus dem 1811er Kometenjahrgang, der freilich regelmäßig durch vorzügliche neuere Jahrgänge aufgefrischt wurde. Ganzhorn orderte regelmäßig Weine von den besten Erzeugern, die er im Keller des Oberamtsgerichts ausbaute. Dorthin lud er seine Dichterfreunde und Honoratioren ein, um die Weinkultur mit Gesang, Gedichten, Kellerumzügen und schauspielerischen Einlagen zu zelebrieren. Weingenuss war für ihn Anregung, bereicherte das Lebensgefühl und steigerte die geistige Empfänglichkeit. Sein Musenkeller übte überregional eine starke Anziehungskraft aus.
Im Januar 1841 erschien das „Schwäbische Volks-Liederbuch“ mit etwa 200 Liedern, die Ganzhorn gesammelt und zusammengestellt hatte. Autoren waren unter anderem Ludwig Uhland, Justinus Kerner und Friedrich Schiller. Viele dieser Lieder werden auch heute noch gesungen, was für die Güte der Auswahl spricht.
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