Das andenkende Erinnern - Mnemosyne, die Mutter aller
anderen Musen und Kuenste - vermag sprachlich so zu
konzentrieren, daß das Gedachte sich in etwas verwandelt,
was sich unmittelbar dem Gedaechtnis einpraege; und auch
Rhyhtmus und Reim, die technischen Mittel der Dichtkunst,
stammen noch aus dieser aeussersten Konzentration . Die
urspruengliche Naehe des Gedaechtnisses zu dem lebendigen
andenkenden Erinnern ermoeglicht es dem Gedicht, auch ohne
die Niederschrift in der Welt zu ueberdauern . (Hannah Arendt)