Montag, Oktober 09, 2006

Nur ganz allmaehlich hat sich die deutsche Sprache gegen
die kulturellen Uebermaechte (lateinisch.franzoesisch)
durchgesetzt . Martin Luther gab den entscheidenen Anstoss .
Seine Bibeluebersetzung hat im 16. Jahrhundert nicht nur die
Heilige Schrift ungewoehnlich "klar und gewaltiglich" verdeutscht
wie er selbst es im beruehmten "Sendbrief vom Dolmetschen" (1530)
als Absicht formulierte . Er hat dabei auch etliche Wendungen dem
"gemeinen Mann" und der "Mutter im Haus" abgelauscht . So schuf
er eine Hochsprache aus Volkssprache, saechsischem Kanzleideutsch
(aus der Gegend von Meißen), Predigt und Alltagsrede, eine in sich
widerspruechliche, aber bildhafte und kraftvolle Mischung, an der
die deutschsprachige Literatur im Grunde bis heute Maß nimmt .