YANNICK
Trailer
Der Cast is super. Yannick spielt um die Wurst. Das Wort Metapher
in seinem Mund ist wie eine LippenOP. Das Timing zu allen Zeiten also
auch der Schnitt spürbar sprühbar. Schon am Anfang wo man selbst
das Gefühl bekommt jetzt müsste der nächste Bob kommen geht die
Kamera auf Yannick. Für eine Premiere noch etwas zu wenig Leute
für solch ein etabliertes Theater. Das ist etwas unstimmig. Und wenn
ich richtig gehört hab spricht einmal einer der Schauspieler von einer
Premiere !? ... da wäre natürlich der Regisseur auch da ! ... also kleine
Unebenheiten gibts dann doch. Hinter der Bühne ist natürlich auch
mehr Personal im Normalfall.
Aber es gibt z.B. die junge Frau die unscharf links vor ihm sitzt, die
mit dem Klappsofa, wie die die ganze Zeit guckt wenn er anfängt
zu monogolisieren, des isch super. Die hat ihre Rolle auf der Rolle.
Wie Dupieux Yannick inszeniert das ist große Kunst. Auch sein
Körper und sein Gesicht, die Lederjacke, passt alles. Wie er dann
Paul zu seinem Auftritt mit der Pistole gratuliert ist überraschend.
In dem Moment wird Yannick aus seiner EIGENEN GEISELHAFT
entlassen und tatsächlich zum Regisseur. Dieses selbst gegeiselt sein,
dass sich das dann ins weltliche überträgt, das ist glaub ich der Kern
der Geschichte.
In dem Moment sind sie auf einem Level. Nix gut und böse. Nur
Schauspiel. Und darum gehts ja offenbar Yannick. Nix gut und böse.
Er will unterhalten werden. Nach dem er die Hürde genommen hat
ist ja auch das Publikum wieder relaxt und fängt an sich wieder
ins Stück reinfallen zu lassen. Da wird der Dotter wieder gelb
und bekommt wieder Farbe. Darsteller = Dotter.
(Hätte er sich aggressiv und rachedürstig ihm dann wieder
entgegengestellt hätte das Drama die nächste gewalttätige Stufe
genommen). Einen hat er ja dann auch ganz selbstverständlich
gehen lassen ohne mit der Wimper zu zucken. In dem Moment
wird ganz viel von dem Geschehen davor abgeschüttelt. Man
kann wiedermal durchatmen. Der Druck geht runter. Ventil geöffnet.
Wesentlich auch, dass in der Auseinandersetzung mit Yannick die
Schauspieler komplett auf ihren Beruf zurückgeworfen werden. Aufs
Handwerk. Keinerlei kulturelle Überhöhungen. Gut gemacht Schlecht
gemacht Nicht gemacht (robert fillou)
Einmal könnte man meinen die Rolle von Paul überschneidet
sich mit der Rolle von Yannick. Im gespielten Stück ist Paul selbst in
einer Situation die ihm durchaus nicht passt und er sehr gerne die
Situation ändern würde. Was er ja auch versucht, in dem er den
Eindringling verbal angeht und ihm Anweisungen gibt und William
in eine Defensive drängt wie es Yannick mit dem Publikum macht.
Wie Yannick dann auf dem Boden kauernd das selbst geschriebene
Stück erlebt ist dann auch nochmal ein Highlight. In dem Moment
erlebt er etwas was er nicht ins Drehbuch geschrieben hat.
RÜHRUNG.
Er ist von der Szene gerührt und man weiss nicht recht wieso.
Das bleibt das(sein) Geheimnis. PRIVATE INVESTIGATION.
Die Schlusseinstellung ist dann eine Schußeinstellung.
Das Theater als EI. Die Darsteller als DOTTER.
Also ein hermetischer Raum, der dann mit Gewalt geöffnet wird !
Und halt nur angedeutet. Das ist das Salz. Hut ab !
Letztendlich stellt der Drehbuchschreiber und Regisseur
Quentin Dupieux sein eigenes Schaffen zur Disposition.
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