Montag, Januar 30, 2017


B I E N V E N U S 

Mittwoch, Januar 25, 2017


LIEBESGEWICHTE
LEIBESGEWICHTE

11 kg Haut
60 ml Speichel
120 Gramm Bäckchen
2 ml Augenwasser
6 kg Arschbacken
20 Gramm Lippen
160 Gramm Haare
70 ml Venuswasser
1 kg Lunge
280 Gramm Herz
10 ml Schweiss
250 Gramm Schulterknochen
30 Gramm Nasenknorpel
3 Pfund Bauchspeck
6 ml Marssamen

Dienstag, Januar 24, 2017

Noch bei dir liegend gären
In meinen Bärensphären
Wiegen sich die Wälder
Summen Lieder graben Augen
Glieder wiedersingend saugen

Scheren Krebse Schwelle Haut
Beissen Zungen auf die Braut
Nimm mich mit in deine Hände
Anfzuheben Liebesschweben
Wilder Beischlaf reiches Leben

Sterne Küsse aufgesäumt
Wo der Schaum sich bildet schäumt
Krümmt der Stab den Horizont
Wasser Tränen Speichel Saft
Venusnuss durchdringt den Schaft

Vereint in Dünen Wolken Meer
Von überall weht Wind einher

Nun wandern Ströme in die Länge
Wellen folgen Wellen
Entschweben aus den Quellen
In wundersame Sandgesänge

Das Gesäss fängt an zu schwingen
Durch und durch vibrieren Saiten
Die die Stimmen nun begleiten
Liegt ein Duft in allen Dingen

Dir vom Busen dargereicht
Hör das Singen und das Brummen
Wie die Körperteile summen
Alles aus dem Nichts entweicht

Samstag, Januar 21, 2017

Ich schliesse das Feld!
Es fallen und falben die Blätter und Wasen/
Die Winde des Winters nun rasen und blasen/
Sie weisen den Wiesen des Reiffes Gezelt:
Noch rühmet man meinen benameten Namen/
Von bundlich- und rundlich gewundenen Samen.
Ich schliesse das Feld!
Geringe Begabung der Ringe bezirke
Die Hertzen/ und liebes Beständigkeit wirke/
Die Rundung das niemals geendte vermeldt/
So ringen/ so springen nun beyde mit beyden/
Ihr Hoffen ist offen/ in stetigen Freuden/
Ich schliesse das Feld!
Pegnesisches Schäfergedicht


Dienstag, Januar 17, 2017


some times snow must be washed
from colourado to montana

one for the monkey 
two for the snow
three for the ready made
four far go

Montag, Januar 16, 2017

durchmessend deine ländereien
will ich sie mit atem weihen
aufzulieben deine breiten längen
aus urknallstaub und lichtgesängen

durchmessend deine augen
die feuchten lippen lippen saugen
aufzulieben sanfte hände
mit meinen fingern wild verwende

durchmessend deine wangen
vor der morgenröte steigt verlangen
aufzulieben diese vielen türen
um aus der zeit dich zu entführen

durchmessend deine oberflächen
versuch ich mich dir aufzubrechen
aufzulieben färse ballen
jedjeder will mir aufgefallen

durchmessend deine brüste
mein busen schwillt an aufgelüste
aufzulieben laute leise
von ton zu ton vokalaalweise

durchmessend deine fragenringe
weltenbildend sinn der dinge
aufzulieben hörbar werden
durch den körper seelen erden

durchmessend deine nackensenke
meine küsse windgeschenke
aufzulieben ort für ort
übern hals von vom vor dort

durchmessend deine wirbelsäule
auf jeder rippe eine eule
aufzulieben zeilen biegen
seele setzen noten wiegen

durchmessend deine muschelbank
tausendmal ich drin entsank
aufzulieben steuern rudern
galaktisch wir den kosmos pudern

durchmessend deine nähe
lieg ich da und versgestehe
aufzulieben neben dir
MIT JEDEM ATEMZUG EIN HIER

Samstag, Januar 14, 2017


Chilli Gonzales and the Kaiserorchestra
https://www.youtube.com/watch?v=W286yj7k-ps

Weil doch der Menschen Glück
in dem liegt was sie sich bilden
so verlohnt sich's der Müh
selbst ein Kunstwerk zu sein
nicht nach fremder Gestalt
nach er künstelten Formen und Ansehn
sondern dass die Natur unverrückt wirke

Karl Ludwig von Knebel


Freitag, Januar 13, 2017

Angereichert DU und ICH
Er sie es wir dich und mich
Tiere Pflanzen Zellen
Himmel Erde Quellen

Lichtprofile Nasenringe
Augenaufschlag Musterdinge
Haare schieben Lippen stimmen
Stirn in Falten Wimpern dimmen

Schulter fragen Knochen heben
Wangen tragen Schatten leben
Schweißverluste Tränensäcke
Küssenschlachten Schädeldecke

Schläfen Mulden Iris Flügel
Hammer Knorpel Kiefer Bügel
Kinn verlieren Wirbelende
Pupille Poren Feile Blende

Nacken kratzen Fingerkuppen
Spiegelnd das Gesicht verpuppen

Black Milk and Nat Turner

Donnerstag, Januar 12, 2017


Simple Boots Hand Sample Beats

Mittwoch, Januar 11, 2017

E blaue Himmel, drunter luter Wyss
der Wäg e blaui Odere im Schnee.
Es Silberglänze, oben uf de Grööt
blost's Räuchli furt und glitzeret immer meh.

E Glogge lüttet, und der Hügel uf
chrüücht wie ne schwarze Wurm e Lychezug.
Uf de Site! rueft e Bueb, wo chunnt cho zu schlittle,
e Chräj macht syni Fäcken uf zum Flug

http://www.franzhohler.ch/files/mensch.html

Die Erde träumte heute Nacht
den Traum vom großen Schnee
nur langsam ist sie aufgewacht
verwirrt vom Kuß der Fee

Die Häuser sind sich selber fremd
die Straßen machen schlapp
der Bahnhof steht im Sonntagshemd
als reise er gleich ab.

Ein Schneepflug kratzt und kreischt empört
und bleibt auf einmal stehn
das Nützliche ist ganz verstört
was häßlich ist, wird schön.

Ein Kind trägt einen weißen Trumm
wie ein Geschenk im Arm
die Flocken wirbeln still herum
als gäben sie uns warm

Dällebach Kari FILM
https://www.youtube.com/watch?v=79WE237awzw

Dienstag, Januar 10, 2017



Wohl anzunehmen ihre Seite
Dies Leben seinen Weg begleite
Vom wandern der Gezeiten
Alle Weiten zu beschreiten
Beginnt in aller Schönheit Wucht
Das Rudern in der Venusbucht

Anzunehmen dieses Geben
Aus dem Bauch Rausch weben
Lendenwirbel Nabelseen
Fingerkuppen Winde wehen
In den Schluchten Quellen
Aderläufe trockne Stellen

Ihre Gräser Dünen Brüste
Sein Rückenbildnis einer Wüste
Glänzend Kupfer Haare speichern
Morgensonnen Licht anreichern
Schöpfend aus den Hülben trinkend
In ihrem Schoß im Vers versinkend

Seite in der Weite liegend
Die Körper Horizonte wiegend
Haut an Haut die Düfte saugen
Inhalieren mit den Augen
Aus sich heraus in sich hinein
Zwei Geschlechter Eins im Sein

Samstag, Januar 07, 2017

Der Geist in den Sprachen

So wird uns schon hier bewußt, dass der Klang, das Aum,
das Haum, der Hauch, im hebräischen Huach (was dort bezeich-
nenderweise Geist bedeutet) urverwandt sind und eine Geschichte
erzählen, die Geschichte der Entwicklung der Menschen und des
Alls, die Geschichte des Werdens.

Es ist wahrlich kein Zufall wenn in den verschiedensten Sprachen
folgende Wörter alle einen Zusammenhang uns zeigen: Latein
Anim - us (Geist), Anim - a (Seele), Griechisch Anem - os (Wind),
Altindisch Atm - a (Atem, Lebenshauch), Deutsch Atem und Odem,
Hebräisch Ruach (Geist), Deutsch Riech - en, Ge - Ruch und
Rauch, also etwas Feinstoffliches. Hier gesellen sich Altnordisch
Rjuk - a (riechen), Angelsächisch Reoc - an (riechen), Altfriesisch
Riak - a oder eben Altdeutsch Riohh - an (riechen) an. Im Alt-
deutschen hat dieses Urwort eine umfassende Bedeutung, wie wir
eben gesehen haben; riechen, duften, einen Geruch empfinden,
dampfen. Das Hauptwort Rauch steht zwar im indogermanischen
Kreis völlig vereinsamt, da im Griechischen selbiges mit Typo - os,
im Latein mit Fum - us, im Altslawischen im Dym - u und im
Altnordischen mit Reyk - r für Rauch bezeichnet wird.
Hebräisch Riach (Geruch, Dampf), Aramäisch Rich - a (Geruch),
Arabisch Rich (Wind, Geruch) oder eben Äthiopisch Reche
(Duft, Geruch) sind weitere Beispiele welche uns beleuchten,
wie alles aus der Einheit entflossen ist, so auch die Sprachen.

Aus: Einblicke in das Wesen der Sprache : Oliver Heinle