Nach Robert Burns, St. Goar, Dez. 1843
Ob Armut euer Los auch sei,
Hebt hoch die Stirn, trotz alledem!
Geht kühn den feigen Knecht vorbei;
Wagt's, arm zu sein trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Trotz niederm Plack und alledem,
Der Rang ist das Gepräge nur,
Der Mann das Gold trotz alledem!
Erste Strophe von Trotz alledem!
Variiert. 1848
Das war 'ne heiße Märzenzeit,
Trotz Regen, Schnee und alledem!
Nun aber, da es Blüten schneit,
nun ist es kalt, trotz alledem!
Trotz alledem und alledem –
trotz Wien, Berlin und alledem –
ein schnöder scharfer Winterwind
durchfröstelt uns trotz alledem!
(Zitiert nach Julius Schwering (Hrsg.):
Freiligraths Werke in sechs Teilen. Band 2. Berlin/Leipzig/Wien/Stuttgart 1909. S. 129–131
Ferdinand Freiligrath übertrug Burns Gedicht 1843 und schrieb diese nach der gescheiterten
Revolution von 1848
um. Die erste Übertragung greift mit dem Textanfang „Ob Armuth euer
Loos auch sei“ direkt die englische Strophe auf und wurde sehr bekannt.
Die Melodie von Burns wurde nicht verwendet, stattdessen eine Melodie
Heinrich Jädes und später die des Trinkliedes „Als Noah aus dem Kasten war“.
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