Freitag, April 21, 2017

Poesie lebt vom Sprachüberschuss, von Wörtern, die Bedeutung überspringen und Klangfarbe und Rhythmus modulieren. Die poetische Sprache widersteht der Logik der effizienten Bedeutungsproduktion und dem funktionalen Austausch von Zeichen. Sie entzieht sich der algorithmischen Abstraktion und den Regeln der Pragmatik.
Die Poesie ist längst eine Quelle der Inspiration für die bildende Kunst. Die Ausstellung der Kunsthalle Wien interessiert sich allerdings weniger für eine Poesie der sich reimenden Worte, als für das, was der Linguist Roman Jakobson als die „poetische Funktion der Sprache“ bezeichnet hat: die ästhetische Dimension der Sprache, die über ihre bloß kommunikative Funktion hinausgeht. 

http://www.kunsthallewien.at/#/de/ausstellungen/mehr-als-nur-worte-uber-das-poetische

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