Dienstag, November 06, 2012

Der Dichter Martial, der vom Vortrag seiner Verse
lebte und zu dessen Zeit es noch keine institutionalisierte
Form des Schutzes von fremdem Eigentum (Copyright) gab,
warf seinem Dichterkollegen Fidentinus vor, seine Gedichte
fälschlich als die eigenen vorzutragen. Martial setzt in einem
Epigramm seine Bücher mit freigelassenen Sklaven gleich
und beschimpft seinen Dichterkollegen daher als plagiarius
(wörtlich: Menschenräuber, Sklavenhändler)
(Epigramme 1, 52).
Der Begriff des Plagiats geht so auf eine der ältesten bekannten
Urheberrechtsverletzungen im Rom des ersten Jahrhunderts nach
Christus zurück.[2] Im Unterschied zum Beispiel zur Kopie
ächteten auch andere Kulturen und Zeitalter die plagiatorische
Aneignung eines Werkes weitgehend.